Content-Marketing ist wie Dating

Zuhören und Fragen stellen sind der Schlüssel zum Erfolg. Wenn du jemanden ansprichst, geht es um zwei Dinge: Wie du dich näherst und wie du dich vorstellst. Es zählen die ersten drei Sätze. Sie entscheiden, wie du ankommst.
Was ist deine Mission?
Schrilles Auftreten, übertriebenes Imponieren, plumpe Marktschreier-Methoden – führen bei wenigen Chancen zu einem One-Time-Client. Die wirklich Interessanten verschreckst du damit. Um ernst genommen zu werden, musst du zeigen, dass du eine Mission hast. Meine Mission beispielsweise ist: Meinen Mitmenschen zeigen, wie einfach gute Kommunikation sein kann, wenn man auf ein paar Details achtet. Ich sehe mich als Content- und Kommunikationsbotschafter.
Was ist deine Mission? Finde es heraus. Denn du musst beweisen, dass dir wirklich was an deinem Gesprächspartner liegt. Oder magst du das Gefühl mit oberflächlichem Smalltalk abgefertigt zu werden?
In meinem Buch „Der Content-Coach“ verrate ich dir, wie du deine Inhalte ordentlich kommunizierst und gewinnbringend vermarktest. Hier habe ich dir ein paar der wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst. Die Details dazu gibt es im Buch, das ab Ende September 2019 erhältlich ist. Eines der wichtigsten Zitate zum Thema generell stammt von Thomas Hora, Begründer der Metapsychatrie:
„Um sich selbst zu verstehen, muss man von einem anderen verstanden werden. Um vom anderen verstanden zu werden, muss man den anderen verstehen.“
Der 55-38-7-Mythos oder: Körpersprache alleine ist nicht alles
Körpersprache ist in unsere Kommunikation enorm wichtig. 93 Prozent unserer Kommunikation werden durch die Körpersprache und nur 7 Prozent durch den Inhalt bestimmt. Das sind Zahlen von Studien des iranisch-amerikanischen Psychologen Albert Mehrabian. Er hat im Jahr 1967 die berühmte Formel 55-38-7 geprägt. Nach dieser schlüsselt sich Kommunikation so auf:
- Mimiken und Gesten 55 Prozent,
- 38 Prozent Stimme
- und nur 7 Prozent der Inhalt
Die Studien wollten die „silent messages“ in unseren Botschaften erforschen. D.h: Was wird bei einfachen Sätzen wie „Es ist schön dich zu sehen“ über den Stimmklang und die Mimiken transportiert? Im ersten Experiment mussten Studenten einzelne Wörter wie „love“ oder „brute“ anhören, die verschieden intoniert wurden. Danach mussten die Teilnehmer die Sympathie des Menschen hinter der Botschaft bewerten. Bei Zweifeln ließen sie sich vom „tone of voice“ leiten, also dem Unterton in der Stimme des Sprechers. Dieser war 5,5 mal so stark wie das Wort selbst, wenn es um die Sympathiebewertung ging. (https://praesentare.com/mehrabian-mythos-7-38-55)
Im zweiten Experiment mussten die Studenten das neutrale Wort „maybe“ anhören und sich zusätzlich Fotos von verschiedenen Gesichtsausdrücken ansehen. Hier waren die „facial expressions“ wesentlich bedeutender für die Sympathiebewertung, nämlich um 1,5 Mal stärker als der „tone of voice“.
Als allgemeine Regel für zwischenmenschliche Kommunikation taugt die Formel aber nicht. Das stellt Mehrabian selbst auf seiner Website klar:
„Please note that this an other equations regarding relative importance of verbal and nonverbal messages were derived form experiments dealing with communications of feelings and attitudes (i.e., like-dislike). Unless a communicator is talking about their feelings or attitufes, these equations ate not applicable.“
(http://www.kaaj.com/psych/smorder.html)
Allerdings räumt der Psychologe ein, dass die Erkenntnisse aus den Studien für eine Verbesserung der Kommunikation im Leadership und Management Training herangezogen werden können. Er nennt dabei folgende Beispiele:
- Man kann nonverbale Botschaften nutzen, um Verhandlungspartner zu überzeugen.
- Man Lügner entlarven und erkennen, ob jemand etwas zu verbergen hat.
- Über Botschaften durch Satzbau oder Wortwahl, kann man mehr über den Hintergrund und die Sichtweisen des Gesprächspartners erfahren.
- Widersprüchliche Aussagen können entlarvt werden: Stimmt das Gesagte mit dem Gesichtsausdruck überein? Wird mein Gegenüber nervös?
System der Rückkopplung
Das alles hängt mit dem Prinzip der Rückkopplung zusammen, das unsere Kommunikation mehrheitlich prägt.
Wir achten allzu oft nur darauf wie A auf B wirkt, also wie wir selbst beispielsweise auf unser Gegenüber wirken. Doch so linear funktioniert Kommunikation nicht. Wenn wir auf unser Gegenüber wirken, so wirkt auch dieses auf uns zurück. Das heißt wir werden von dieser Wirkung auch in irgendeiner Form beeinflusst. Gleichzeitig wirkt das, was wir unserem Gegenüber mitgeteilt haben, auch in einem weiteren Gespräch mit einem anderen Gesprächspartner von ihm. Umgekehrt nimmt unser aktuelles Gegenüber viel von anderen in unseren aktuellen Austausch mit. So leben wir in einem Regelkreis der Kommunikation.
Das 4 Ohren Modell von Schultz von Thun
Es gibt einen Faktor, den wir nahezu gar nicht kontrollieren können: Wie der Empfänger unsere Botschaft aufnimmt bzw. aufnehmen will. Der Kommunikationspsychologe Friedemann Schultz von Thun hat hierzu das Vier-Ohren-Modell bzw. auch Vier-Seiten-Modell entwickelt. Es ist vielen von Ihnen vermutlich schon geläufig, wird gerne in Seminaren zitiert – oft ohne Erklärung. Deshalb hier zum besseren Verständnis eine Schilderung der einzelnen „Ohren“, die Schultz von Thun in seinem Buch „Miteinander reden“ 1981 bereits beschrieben hat:
- Sachebene
- Selbstoffenbarung
- Beziehung
- Appell
Am Beispiel einer Ampel sieht das wie folgt aus:
Mann und Frau sitzen in einem Auto, die Frau fährt. Sie stehen an einer Ampel, die soeben auf grün wechselt. Der Mann sagt zu seiner Frau: „Es ist grün!“ Diese fragt daraufhin: „Fahre ich oder fährst du?“.
- Sachebene: Der Mann informiert darüber, dass die Ampel grün ist
- Selbstoffenbarung: Er drückt mit dem ausdrücklichen Hinweis aus, dass er es eilig hat
- Beziehung: Auf Beziehungsebene drückt er damit gegenüber der Frau aus, dass es wichtiger ist
- Appell: Die Aufforderung ist klar: Fahr los!
Wenn du noch weitere Fragen rund ums Thema Kommunikation hast, zögere keine Sekunde mir zu schreiben: MAIL ME!